Verkaufsraum Schaukäserei Tauernhaus
Eine funktionierende Landwirtschaft hat gerade in touristischen Regionen, wie es das hintere Iseltal darstellt, einen hohen Stellenwert.
Durch Wegfall der Milchquotenregelung im März 2015 ist ein Milchpreisrückgang um ca. 30% eingetreten. Insbesondere Landwirte im Berggebiet können somit nicht mehr kostendeckend produzieren.
Am Eingang zum Nationalpark Hohe Tauern, in der Nähe des Matreier Tauernhauses, befindet sich das ehemalige Molkereigebäude, heute im Besitz der Raiffeisenbank Matrei. Der Molkereibetrieb wurde im Jahr 1954 eingestellt. Das historische Steingebäude umfasst ca. 100 m2 Grundfläche und ein fast ebenso großes Dachgeschoss.
Das Erdgeschoss wird im Rahmen eines Projekts mittels Förderungen aus dem österreichischen Programm für ländliche Entwicklung zur Molkerei umgebaut. Die Milch aus dem Innergschlöß, die normalerweise nach Nordtirol geliefert wird, kann dadurch vor Ort zu Käse verarbeitet werden.
Projektziel ist die Schaffung von Räumlichkeiten für den Verkauf von den vor Ort hergestellten Molkereiprodukten, sowie von weiteren Produkten aus regionaler Herstellung.
Geplante Projektaktivitäten: Ausgestaltung des bestehenden Rohbaus (1. Stock) zum Verkaufsraum inkl. Einrichtung sowie die Entwicklung und Umsetzung einer Verkaufslinie inkl. Webseite
Durch die Produktion bzw. den Vertrieb des veredelten Rohstoffs (Milch), wird die Wertschöpfungskette in der Region verlängert.
Im gesamten Bezirk Osttirol hat die Käseproduktion keine Tradition, damit existiert in der Praxis auch kein Knowhow dieser Veredelungstechnologie. Das Projekt wird für Ausbildungs- und Schulungszwecke der Käseproduktion für Klein- und Hofkäsereien wirken.
Das historische Gebäude, in dem Käse von den umliegenden Almen produziert und zum Verkauf angeboten wird, soll künftig Teil eines vom Nationalpark Hohe Tauern initiierten Projektes werden. Das Almdorf Tauer, die historische Venezianersäge und der Flusslauf des Tauernbach sollen zu einem für den Besucher authentischen und interessanten Schaupfad entwickelt werden. Eine touristische Aufwertung des Gschlößtales – insbesondere in Verbindung mit einem Schaupfad im und rund um das Almdorf Tauer ist zu erwarten.
In Summe werden durch die Verarbeitungs- und Verkaufsinfrastruktur 4 saisonale Arbeitsplätze und ein Ganzjahresarbeitsplatz in Vollzeit geschaffen.