ITAT 4153 „Verbreitungsdynamik und Populationsentwicklung des Buchdruckers in den Dolomiten“ (DolomIPS2)
Der Buchdrucker (Ips typographus) ist der bedeutendste Schädling der Fichte in Europa. Massenvermehrungen dieses Borkenkäfers treten vor allem nach abiotischen Störungen, wie Windwurf oder Schneebruch auf. Solche abiotischen Ereignisse traten in der Dolomiti Live Region durch Unwetterereignisse in den Jahren 2018 und 2019 auf, wodurch große Mengen an bruttauglichem Material für den Buchdrucker zur Verfügung stehen.
Detaillierte Kenntnisse zur Biologie und Ökologie des Buchdruckers sind deshalb grundlegend und stellen die Basis für ein effektives Management dar. In einen Dolomiti Live Kleinprojekt haben die Partner bereits erste Erhebungen und im Sommer 2020 Absammlungen in der grenzüberschreitenden Region gemacht. Die Sequenzierungen werden aktuell durchgeführt. Darauf aufbauend werden in diesem Projekt drei Themenschwerpunkte bearbeitet, die schlussendlich zu einem verbesserten Management des Buchdruckers führen. Zum einem sollen die pilzlichen und bakteriellen Symbionten der Käfer charakterisiert werden. In einem nächsten Schritt wird die genetische Struktur des Buchdruckers analysiert, um so auf dessen Schadpotential schließen zu können. Der dritte Fokus liegt in der Auswertung von Luft- und Satellitenbildern, die eine frühzeitige Erfassung von befallenen Bäumen ermöglichen sollen.
Mit diesem innovativen Projekt werden nicht nur neue Erkenntnisse über die Biologie des Buchdruckers in der Dolomiti Live Region erforscht, sondern es werden auch wichtige praxisrelevante Informationen erarbeitet, auf deren Grundlage den lokalen Forstbehörden und Waldbesitzern ein nachhaltiges Management dieses wichtigen Schädlings ermöglicht werden kann.
Die Arbeiten werden von WissenschaftlerInnen der Universität für Bodenkultur in Wien / Department für Wald- und Bodenwissenschaften, der Freien Universität Bozen sowie der Università degli Studi di Padova durchgeführt. Die Eigenmittel für den Osttiroler Kostenanteil trägt dankenswerterweise das Amt der Tiroler Landesregierung / Abteilung Waldschutz.