Innovation und Karriere

Wie in mittlerweile allen Bundesländern ist man auch in Osttirol mit dem Problem des Fachkräftemangels konfrontiert, der aktuell einen Höchststand erreicht hat. Immer mehr mittelständische Betriebe spüren den zunehmenden Fachkräfteengpass, der sich seit mehreren Jahren in vielen Berufen bemerkbar macht. Die Statistik zeigt, dass dieser am stärksten in Unternehmen in Tirol (80 %) und in Vorarlberg (79 %) zu spüren ist.

Fotos: Max Vakhtbovych/Pixabay
Fotos: Max Vakhtbovych/Pixabay
Projektträger
INNOS GmbH
Förderprogramm
  • LEADER
  • Projektsumme
    295.000 Euro
    Laufzeit
    20.12.2022 – 31.12.2024
    Kontakt
    INNOS GmbH

    Angesichts der demografischen Entwicklung ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte für alle Akteur:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. (E&Y-Studie Beschäftigung und Fachkräftemangel, 2022) Arbeitslose Personen als Fachkräfte zu akquirieren und auszubilden wird aufgrund der Arbeitslosenzahlen nicht möglich sein, denn diese sind gerade auch in Osttirol auf einem sehr niedrigen Niveau.

    Ein weiterer Faktor sind New-Work-Modelle, die sich mit der Corona Krise als Beschleuniger rasant durchsetzen. Der krisenbedingte Digitalisierungsschub fördert neue Arbeitsstrukturen, die von Work-Life-Blending, Kollaboration und Remote Work geprägt sind. Unternehmenskulturen werden agiler und adaptiver. Die Vorstellungen der jungen Arbeitnehmer: innen von Karriere und Erfolg treten sukzessive in den Hintergrund. An ihrer Stelle nehmen Werte Platz, die nicht mehr unbedingt an harte Faktoren wie Einkommenshöhe und Status gekoppelt sind, sondern die mit weichen Faktoren wie Sinnhaftigkeit, Gestaltungsmöglichkeiten und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben verbunden sind.

    Die Unternehmen in Osttirol konnten viele Jahre von der regionalen Arbeitsmarktlage profitieren. Eine freie Stelle passend zu besetzten war selten ein Problem, es gab meist ausreichend Kandidat:innen dafür. Mittlerweile hat sich diese relativ komfortable Situation allerdings gewandelt und die oben genannten Trends sind auch in Osttirol stark spürbar. Es handelt sich dabei um Trends, welche höchstwahrscheinlich nicht wieder verschwinden werden, sondern an die sich auch die Unternehmer anpassen müssen.

    Dieses Bewusstsein fehlt noch vielfach. Ziel des Projekts ist es, mit einem Bündel an gemeinschaftlichen Maßnahmen auf die oben genannten Trends bestmöglich reagieren zu können: Versteckte Potentiale (z.B. Frauen, Teilzeitbeschäftigte, Pensionisten, Studierende…) zu finden und zu motivieren, um den Arbeitskräftemangel abzufedern, den Trend „new-work“ kennenzulernen und das Verständnis dafür auch bei den Betrieben zu stimulieren. Darüber hinaus sollen auch Innovationen aufgezeigt werden. Grundlage dafür ist eine auf den Osttiroler Arbeitsmarkt zugeschnittene Arbeitsmarktstudie, um Handlungsoptionen für die Zukunft aufzuzeigen.

    Die Ergebnisse werden sämtlichen Betrieben in der Region zur Verfügung gestellt, damit diese die Möglichkeit haben, ihre Personalpolitik entsprechend anzupassen. Osttirol soll von außen als attraktive Region sowohl für Arbeit als auch für Freizeit wahrgenommen werden und dadurch Zuzug anregen.

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