Kulturlandschaftselemente in der Nationalparkregion Hohe Tauern Tirol
Der Nationalpark Hohe Tauern Tirol weist eine Vielzahl wertvoller historischer Kulturlandschaftselemente auf. Es sind dies zumeist Bauwerke wie Trockensteinmauern (Klaubmauern), Almhütten und Almställe, “Heuschupfen“ und Holzzäune, die noch heute wertvolle Zeugen alter handwerklicher Tätigkeit im Alpenraum sind.
Neben dem Hinweis auf die Geschichte eines Ortes und seiner Menschen haben diese Bauwerke auch ökologisch eine große Bedeutung, da sie, ob ihrer besonderen Bauweise und der Errichtung aus Naturmaterialien, unterschiedlichsten Pflanzen und Tieren Lebensraum, Nahrungsstelle oder ähnliches sind. Vielerorts geraten diese Bauelemente dennoch mehr und mehr in Vergessenheit, verfallen und gehen somit verloren. In der über das Projekt unterstützen Pilotphase wird die Erhebung der Kulturlandschaftselemente in einem ausgewählten Gebiet der Nationalparkregion ermöglicht und gewährleistet Wissenstransfer und Sensibilisierung. Die Entdeckung der Kulturlandschaftselemente auf neue Weisen (z.B. kulinarisch, naturheilkundlich, geschichtlich) stärkt die bewusste Wahrnehmung hinsichtlich ihrer Bedeutung. Dabei werden Menschen vor Ort in Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen miteinbezogen, um bestehende Strukturen zu erhalten. Die Sensibilisierung der Bevölkerung schafft Bewusstsein sowie Wertschätzung für die regionale Kulturlandschaft mit ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit. So wird eine identitätsstiftende, regionale Entwicklung vorangetrieben, traditionelles Handwerkswissen gesichert und kulturelle Beziehungen gefestigt.
Geplant sind Recherchearbeiten, Interviews mit Grundbesitzer:innen, Zeitzeug:innen, Chronist:innen und Spezialist:innen und im Anschluss erfolgt die Inventarisierung der erhobenen Daten in einer kulturhistorischen Datenbank.
Die Ergebnisse und Themen werden in Bildungs-& Besucherprogramme des Nationalparks Hohe Tauern Tirol einfließen. Workshops und Vorträge zum Projektthema bzw. zu den Bauwerktypen und dem traditionellen Handwerkswissen sind geplant.
Abschließend skizziert man Erhaltungsmaßnahmen, erstellt Berichte, Broschüren und übersichtliche Kartenwerke, um sämtliche Ergebnisse zu sichern und zu verbreiten.
Die Projektfortführung nach Abschluss des LEADER- Projektes wird über andere Fördermöglichkeiten erfolgen oder selbstfinanziert.
Weitere Projektpartner sind u.a. die Abteilung Kultur Land Tirol - Tiroler Kunstkataster, das Bundesdenkmalamt, die Landesumweltanwaltschaft, der Deutsche Alpenverein, die Bezirkschronist:innen Lienz.