Komposterde als wertvolles Gut zur Steigerung der regionalen Ressourceneffizienz (Teil 2)
Die regionale Landwirtschaft steht auf Grund von Energiekrise, Klimakrise und durch die sich ständig ändernden Düngemittelpreise vor großen Herausforderungen. Diese Faktoren wirken sich direkt auf die Gewährleistung der regionalen Ernährungssicherheit aus.
Aus vorangegangenen Projekten kann man ableiten, dass die Abhängigkeit vom globalen Düngemittelmarkt auch existenzielle Auswirkungen auf die regionale Produktion haben kann. Allein die Herstellung von Stickstoff ist für ca. 1,5 - 3% des weltweiten Gesamtenergiebedarfs verantwortlich. Im städtischen Kompostwerk werden jährlich rund 4.000 Tonnen biogene Abfälle in wertvolle Komposterde umgewandelt. Durch die Projektaktivitäten soll dieses hochwertige Endprodukt zur Steigerung der regionalen Ressourceneffizienz und Bodenverbesserung eingesetzt werden.
Im Detail bedeutet das, dass durch Komposterde des kommunalen Kompostwerkes Lienz vermehrt synthetische Düngemittel ersetzt werden, was zur Verbesserung der Bodenresilienz durch Humusaufbau führt. Außerdem werden regionale Stoffkreisläufe geschlossen und der ökologische Fußabdruck durch den Einsatz von Komposterde verbessert.
Die Stadtgemeinde Lienz führt eine Grundlagenerhebung des Substitutionsbedarfes von Kunstdünger durch Komposterde und Wirtschaftsdünger durch und begleitet diese auf entsprechenden Demonstrations- und Schauflächen der LLA Lienz. Das ökonomische und ökologische Potenzial von Komposterde für den landwirtschaftlichen Betrieb im Bezirk Lienz wird durch die wissenschaftliche Begleitung und Dokumentation ausgewiesen. Durch Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung wird der Mehrwert der Biokompostierung und des Humusaufbaus sowie der Verbesserung der Ertragskraft und Bodenresilienz veranschaulicht.